LTE und E-Plus: Hochgeschwindigkeitsnetz bleibt weiter offen

Wie von vielen Branchenkennern erwartet verlängert E-Plus sein LTE-Angebot bis zum Jahresende. Somit wären auch alle Kunden, die entweder über E-Plus direkt oder deren Discountern wie z.B. Simyo das E-Plus-Netz nutzen, vorerst länger mit LTE versorgt. Es bleibt die Frage, wie sehr Kunden davon profitieren.

Mobile Datennutzung steht im Zentrum unseres digitalen Geschäftsmodells“, sagt Andreas Pfisterer, Chief Technology Officer (CTO) der E-Plus Gruppe. „Hier sind wir so erfolgreich, weil wir Netzausbau und Angebote konsequenter als jeder andere am tatsächlichen Nutzen für unsere Kunden ausrichten. Sie wollen ihre Datendienste zuverlässig, schnell und zu einem günstigen Preis genießen. Wir berechnen deshalb transparent und fair alleine das verbrauchte Datenvolumen und nicht potenzielle Geschwindigkeiten oder technologischen Schnickschnack. Kunden von E-Plus bleiben so auf der Überholspur.

Der LTE-Flickenteppich

Die „LTE-Testphase“ sollte zunächst am 30.06.2014 enden. Trotzdem warben Mobilfunk-Anbieter des E-Plus-Netzes ungeniert mit ihren LTE-Tarifen und der Kunde musste schon ins Kleingedruckte gucken, um zu entdecken, dass LTE nur für kurze Zeit verfügbar ist. Mit der Verlängerung der „Testphase“ bis Jahresende dürfte das einige Nutzer vielleicht etwas besänftigen. Wer allerdings erst kürzlich einen Vertrag mit mindestens zwei Jahren Laufzeit abgeschlossen hat, um von LTE-Geschwindigkeit zu profitieren, dürfte trotzdem nicht vollends zufrieden sein, zumal die Netzabdeckung von LTE bei E-Plus – gelinde gesagt – noch sehr bescheiden ist, wie ein Blick auf http://de.netmeterproject.com/ verrät. Demnach bietet E-Plus im Norden Deutschlands in Großstädten wie Hannover, Bremen und sogar Hamburg kein LTE an. Hier sind Telekom und Vodafone weit voraus, sogar der „Erzrivale“ o2.

Stiftung Warentest: E-Plus setzt viel auf UMTS

Laut Stiftung Warentest, Ausgabe 06/2014, gehen immerhin ein Drittel aller Verbindungen von o2 über LTE-Netze (auch wenn o2 ebenfalls noch einen großen LTE-Flickenteppich hat), E-Plus setzt dafür weiterhin größtenteils auf UMTS/3G (80%), welches durchaus akzeptable Raten von ungefähr 40 Mbit/s theoretisch liefern kann. Durch den Spätstart auf dem LTE-Markt kann E-Plus somit immerhin ihre Kunden mit soliden Surfgeschwindigkeiten bedienen, auch wenn LTE gerade mal nicht verfügbar ist. o2 wiederum fängt ihre Kunden zu 32% häufig noch mit dem langsamen GSM/2G auf (E-Plus: 20%). 2G bietet Geschwindigkeiten von inzwischen sehr veralteten 380 Kbit/s. Sowohl E-Plus als auch o2 können im Bereich Internet nur mit dem Urteil „befriedigend“ aufwarten, während Telekom und Vodafone ein „gut“ erzielen.

Chance für den Kunden?

Es wird abzuwarten sein, wie schnell E-Plus mit LTE nachziehen kann. Durch ihren hohen UMTS-Anteil bieten sie so lange noch sehr solide Surfgeschwindigkeiten, bis hoffentlich sehr schnell eine große LTE-Netzabdeckung vorhanden ist. Bis dato müssen Kunden sich noch auf höhere Preise bei Anbietern aus dem Telekom- oder Vodafone einstellen, welche LTE bei weitem besser abdecken und sich somit gewaltige Preisunterschiede im Vergleich zu E-Plus und o2 gönnen. Durch die Verlängerung der LTE-Testphase darf man aber gespannt sein, inwiefern Discounter aus dem E-Plus-Netz versuchen werden, mit neuen Angeboten zu locken und wie vor allem der Hauptkonkurrent o2 auf diese Entwicklung reagiert.

3 Kommentare zu „LTE und E-Plus: Hochgeschwindigkeitsnetz bleibt weiter offen“

  1. Pingback: Die Fusion von O2 und Eplus und ihre Folgen | LTE-4G - Mobilfunk, Netz und Ausbau

  2. Was mir nach bisheriger Suche im Internet noch nicht wirklich ersichtlich ist…was wird den nach dem 31.12.2014 sein, wenn die Bandbreite auf die vertraglich angebende Geschwindigkeit zurückgesetzt wird ? Bisher sind 2GB Volumen mit der derzeitigen Geschwindigkeit, sei es LTE oder UMTS gar nicht schlecht für 40 Euro im Monat, die Drosselung auf wieder 7,2Mbits (mehr ist in keinem derzeitigen Tarif veranschlagt) ist dann schon schmerzlich für den Preis…
    Meine Frage ist nun, wird es dann ab 01.01.2015 eine Zuchbuchoption geben, die wieder etwas kostet oder hat man die Möglichkeit auf einen, erst ab dann verfügbaren Tarif zu wechseln oder ist man schlimmsten Fall blöd dran und muss die restliche Vertragslaufzeit mit dem Tarif absitzen…würde mich mal interessieren, den unter letzteren Umständen macht ein Vertragsabschluss für ein paar Monate volle Geschwindigkeit wenig Sinn…

    1. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Eplus könnte die Freigabe des Netzes auch nach dem 1.1.2015 verlängern. Das wurde ja bereits zum 1.6.2014 so gemacht und ist durchaus auch eine realistische Option für den Jahreswechsel. Offizielle Hinweise, wie genau es weiter geht, sind aber aktuell noch nicht vorhanden.

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